Cavalier

Auf dem Rücken der Reiter …

Der Reitsport kann teilweise dem Rücken des Reiters schaden. Die Wirbelsäule erfährt Stöße und die Muskeln werden sehr belastet.

Der Reitsport kann teilweise dem Rücken des Reiters schaden. Die Wirbelsäule erfährt Stöße und die Muskeln werden sehr belastet. Dies gilt jedoch nicht nur für die Momente im Sattel.

Auch am Boden müssen teils schwere Gewichte gehoben (Stroh- und Heuballen, Futtersäcke), der Stall ausgemistet oder die Hufe der Pferde gepflegt werden, uvm. Hier finden Sie einige Hinweise, wie Sie „falsche Bewergungen‟ vermeiden können und so Ihren Rücken schonen.

RICHTIG TRAGEN

Zügel richtig tragen:

• Ein Rechtshänder arbeitet mit der rechten Schulter (und umgekehrt für Linkshänder). Schieben Sie Ihren ausgestrecken Arm zwischen dem Kopfstück und der Trense hindurch und lassen Sie das Zaumzeug auf Ihre Schulter rutschen, wo es dann aufliegen wird.

Den Sattel richtig tragen:

• Ein Rechtshänder arbeitet mit der rechten Schulter (und umgekehrt für Linkshänder). Nehmen Sie den Sattel, der Hinterzwiesel zeigt nach oben und der Sitz nach außen. Der Hinterzwiesel liegt auf der rechten Seiten Ihres Körpers auf (bei Rechtshändern), Ihre Arm greift über den Hinterzwiesel und Ihre Hand erfasst den Vorderzwiesel (s. Abb. 2). Wenn Sie loslaufen, achten Sie darauf, dass Ihr Rücken gerade bleibt und sich nicht vom Sattel wegbeugt.

  

NOCH MEHR TIPPS

Alleine Heu- oder Strohballen (rund 15 Kilogramm) tragen:

Richten Sie den Heuballen auf. Nutzen Sie den Gürtel, der dazu dient, Spanballen zu transportieren. Ziehen Sie den Gurt durch die Fäden, die den Ballen zusammenhalten. So könne Sie auch Spanballen transportieren.

Zu zweit Heu- oder Strohballen tragen:

Legen Sie den Ballen hin. Jeder Träger stellt sich an einer Seite auf. Mit einer Hand greifen Sie den Faden, der den Ballen zusammenhält, am besten mittig. Achten Sie darauf, dass Ihre Schenkel angedrückt sind und Sie den Rücken grade halten.

Einen Wassereimer tragen

Wenn Sie einen 15-l-Wassereimer (also 15 kg schwer) tragen, müssen Sie mit Ihrem Körper ein Gegengewicht schaffen. Das bedeutet, dass Ihre Wirbelsäule sich beugt und belastet wird. Es ist daher zu empfehlen, besser zwei halb befüllte Eimer zu tragen. Das Gewicht bleibt dasselbe, ist jedoch besser verteilt.

STALL AUSMISTEN OHNE SCHMERZEN

Je kürzer die Mistgabel ist, desto mehr leidet Ihr Rücken, auch wenn Ihnen die Handhabung angenehmer erscheint. Nutzen Sie daher die gesamte Länge der Mistgabel, da Sie so mehr Kraft haben (s. Abb. 1) und Ihre Muskulatur sich an die Bewegungen gewöhnt.

Die Position ähnelt stark der Position zum Pflegen der Hufe. Sie stützen sich auf Ihre Schenkel und halten den Rücken gerade (s. Abb. 2). Wenn Sie sich aufrichten, arbeiten Sie aus den Schenkeln und nicht aus dem Rücken heraus, der sonst stark in Mitleidenschaft gezogen wird. Wenn der Mist vom Boden angehoben ist, tragen Ihre Arme das Gewicht, daher sollten Sie die Mistgabel richtig tragen können.

  

ZU ZWEIT STREUBALLEN RICHTIG TRAGEN (20 bis 25 kg)

Richten Sie den Ballen auf. Stecken Sie einen Besenstiel durch den oberen Teil. Vergewissern Sie sich, dass beide Träger den Stiel fest im Griff haben.

Vorteile:

• Das Gewicht ist auf zwei Personen aufgeteilt.

• Der Ballen ist so ausgerichtet, dass Sie freie Sicht haben und über nichts stolpern.

• Mit dieser Technik tragen Sie den Ballen nicht in den Armen und Ihre Wirbelsäule bleibt aufrecht.

• Sie haben eine Hand frei.

Achten Sie darauf, aufrecht zu bleiben und Ihren Rücken nicht zu beugen! Nutzen Sie Ihren Arm und nicht Ihren Oberkörper als Gegengewicht.

STREUBALLEN ALLEINE TRAGEN

Binden Sie zwei alte Steigbügelriemen zusammen und positionieren Sie sie wie im vorigen Beispiel.

• Ziehen Sie den Riemen so fest, dass die Länge auf beiden Seiten ausgeglichen ist (s.Abb. 1)

• Stellen Sie sich mit dem Rücken zum Ballen und bücken Sie sich.

• Legen Sie die Riemen über Ihre Schultern und Ziehen daran (s. Abb. 2 und 3)

• Halten Sie die Riemen fest und drücken Sie sich aus den Schenkeln hoch. Der Ballen wird so angehoben (s. Abb. 4). Achten Sie auch hier darauf, den Rücken gerade zu halten (Abb. 5).

        

ZU VERMEIDEN

Wenn Sie die Hände zu niedrig halten, wird Ihr Rücken zu sehr belastet.

HUFPFLEGE

Das Striegeln ist keine Aufgabe, die dem Rücken schadet. Die Hufpflege hingegen kann auf den Rücken gehen, wenn Sie nicht die richtige Haltung einnehmen. Die angenehmste Haltung ist nicht immer die beste Lösung.

So ist Ihre Haltung physiologisch gesehen am wirksamsten:

• Stellen Sie sich neben das Bein mit Blick zum Hinterteil des Pferdes.

• Bücken Sie sich und stützen sich dabei durch Ihre Schenkel (Abb. 1), der Rücken bleibt gerade und wird vom Oberkörper gehalten. Verlangen Sie mit Ihrem Arm das Bein des Pferdes (Abb. 2).


Vorteile:

• Ihr Rücken leidet nicht.

• Ihr Beinmuskeln sind wie Federn angespannt und Sie können bei Bedarf rasch zur Seite springen (Abb. 3).

• Sie befinden sich in dieser Position nicht unter dem Pferd und können nicht erdrückt werden.

Nachteile:

• Bei den ersten Malen können Sie Krämpfe bekommen. Das ist kein Problem, Ihre Muskeln werden sich der neuen Position anpassen.

Nach zwei Wochen merken Sie keinen Unterschied mehr – außer in Ihrem Rücken!

    

TIPP

Für die Vorder- sowie Hinterbeine nehmen Sie von Beginn an die richtige Haltung ein. Auf den folgenden Bildern tut der Rücken schon vom Zusehen weh …