Nutrition

Ernährungsberatung: Wasser

Wasser spielt bei allen Pferden in der Ernährung und für die Verdauung eine elementare Rolle. Wasser ist die Grundlage des Lebens.

Bedarf

Wasser ist wesentlicher Bestandteil des Blutes, der Organe, des gesamten Körpers. Ohne Wasser würden die Zellen austrocknen.

Der größte Wasseranteil ist im Blut, respektive im Blutplasma. Der Blutanteil beim Pferd beträgt etwa 7 bis 8 % seines Körpergewichts. In einem 600 kg schweren Pferd zirkulieren rund 42 Liter Blut. Sein Wasserbedarf liegt bei rund 60 Liter am Tag. Ansonsten ist die Wasseraufnahme abhängig von der der Größe des Pferdes, den Jahreszeiten, Aktivitäten und Futter.
Frühjahr und Herbst haben gemäßigte Temperaturen, dann nehmen die Pferde einen Teil des Wassers mit dem Gras auf. Dennoch benötigt ein Pferd zusätzlich um die 30 Liter Wasser.

In trockenen Sommern mit warmen Winden können Haut und Atemwege dehydrieren. Ebenso im Winter, wenn ein kalter Wind weht. Dann benötigen Pferden schon mal bis zu 80 Liter Wasser pro Tag.

Physiologische Steuerung:

Ein Pferd weiß, wann es trinken muss. Steigt die Körpertemperatur, versagen irgendwann die körpereigenen Kühlungsmechanismen, das Gehirn wird in Mitleidenschaft gezogen. Die Pferde sind nicht mehr in der Lage, zu trinken. Es droht ein Hitzschlag. 

Wassermangel über einen längeren Zeitraum führt bei einem Pferd zu einer Verlangsamung aller lebenswichtigen Funktionen, vor allem der Verdauungsfunktion und kann innerhalb von 72 Stunden zum Tod führen. 

Die richtige Temperatur

Nach großer Anstrengung ist die Körpertemperatur des Pferdes hoch. Kaltes Wasser kann einen Thermoschock auslössen und zu einer Kolik führen. In warmen Regionen ist es empfehlenswert, die Wasserbehälter vor der Sonne zu schützen, damit das Wasser nicht „kippt“. 

Gut zu wissen

Ein Pferd ohne ausreichende Wasserversorgung kann innerhalb kurzer Zeit sterben. Die Tränkeeinrichtungen müssen kontrolliert und ein- bis zweimal täglich gereinigt werden. Ebenso muss die Wassermenge in den Vorrichtungen kontrolliert und den Bedürfnissen der Pferde angepasst werden. 

Ein Pferd, das Heu, Stroh und Pellets bekommt, hat einen erhöhten Bedarf an Wasser, da die Speichelproduktion um das Drei- bis Vierfache ansteigt. Bei einer Portion von vier Litern werden rund acht Liter Speichel abgesondert. 

Wasser sollte grundsätzlich in sauberen und absolut luftdicht verschlossenen Behältern transportiert werden. 

Verunreinigtes Wasser aus Flüssen und Teichen haben vielfältige Ursachen: Mangehafte Entwässerung, Keime aus der Gülle, aus landwirtschaftlichten Produkten etc. Das kann zu chronischer Vergiftung führen, was allerdings schwer nachweisbar ist, wie etwa bei einer Anämie.

Bei Minustemperaturen müssen die Tränken von Eis freigehalten werden, damit das Pferd trinken kann. 

Um den Elektrolytehaushalt eines Pferdes nach großen Anstrengungen zu stabiliseren, sind Salze ratsam: Salzlecksteine, Pulver oder grobes Salz. 

Ein dehydriertes Pferd hat Kuhlen über den Augen, der Blick ist abwesend, es isst nicht mehr, produziert vermehrt Speichel. Die Gedärme sind tastbar, der Kot ist klein und trocken. Man muss dem Pferd sofort Wasser zur Verfügung stellen. Falls es sehr viel trinkt, sollte man es besser alle zehn Minuten tränken, damit es nicht zuviel auf einmal aufnimmt.