Autour du cheval

Aufsteigprobleme

Sie haben Probleme, auf das Pferd zu steigen oder möchten in der Lage sein, in allen Situationen hochzusteigen? Diese einfache Übung wird Ihnen helfen…

I- Links wie auch rechts aufsteigen

Ein Reiter soll in der Lage sein, sowohl von links wie auch rechts auf das Pferd zu steigen, mit oder ohne Aufsteighilfe und zwar ohne dass sich das Pferd vor Befehl des Reiters bewegt.

Bleibt Ihr Pferd nicht stehen, kann das auf eine angeschlagene Verbindung hinweisen. Viele Reiter versuchen in diesem Fall, das Pferd während des Aufsteigens still zu halten, und vergessen dabei, dass die Beschränkung der körperlichen Bewegungsfreiheit selten eine Lösung im Umgang mit Pferden darstellt.

Ich persönlich mache es anders! Schlagen Sie sich die Idee aus dem Kopf, dass Sie das Pferd um jeden Preis stillhalten müssen. Vielmehr muss es lernen, von selbst still zu stehen. Und genau da liegt der Unterschied. Gehen Sie vor allem der Ursache für seine Unruhe auf den Grund.

II- Hält das Pferd still?

Hat das Pferd die Lektion des Stillhaltens verstanden?
Das Prinzip, das dahintersteckt, ist wie immer dasselbe: Machen Sie dem Pferd die richtige Antwort leicht und die falsche schwer.
Aber zuvor sind wie immer Bodenübungen vonnöten, angefangen bei der berühmt berüchtigten Desensibilisierung. Bleibt das Pferd bei der herkömmlichen Desensibilisierungsarbeit an der Longe ruhig stehen? Auch wenn ich die Fahne und die Sattelunterlage bewege? Oder wenn ich mich bewege?
Ich mag es gerne, wenn das Pferd stilsteht, während ich ungesattelt aufsteige. Das mache ich hauptsächlich mit den jungen Pferden, bevor ich sie sattle. Ich lege mich flach mit dem Bauch auf seinen Rücken, dabei benutze ich Longe und Zaumzeug.
Hat das Pferd diese Desensibiliserung akzeptiert, hüpfe ich rund um es herum. Bewegt es sich, übe ich etwas Druck auf seine Hinterhand aus, befehle ihm still zu stehen und beginne die Übung von vorne.
Ich versuche nicht um jeden Preis, das Pferd stillzuhalten, aber es wird schnell von alleine verstehen, dass das die einfachste Lösung ist.
Ich muss auch nicht unbedingt die Beine jeweils auf eine Seite schlagen, sondern kann mich zunächst auf seinem Rücken bewegen, auch die Beine und mich sogar flach hinlegen. Dabei behalte ich beide Beine auf einer Seite und zwar so, dass ich gegebenenfalls rasch wieder auf der Seite der Longe absteigen kann.
Ungesattelt zu arbeiten hat einen Vorteil: Bewegt sich das Pferd, kann ich meine Beine rasch wieder auf den Boden setzen. In diesem Fall mache ich eine andere Übung mit ihm, bevor ich ihm dann befehle, still zu stehen und wieder von vorne beginne.
Das Pferd muss klar und deutlich verstehen: Wenn es sich bewegt, folgen Arbeits-, wenn es stillsteht Streicheleinheiten.
Jedes Pferd hat es lieber angenehm als unangenehm. Wenn das Stillstehen die angenehmste Lösung ist, dann wird es sich für diese Variante entscheiden.

III- Verwendung einer Aufsteighilfe

Ist der Reiter gemessen am Pferd zu klein, kann zunächst eine Vorbereitungsarbeit mit einer Aufsteighilfe erfolgen.

Stellen Sie sich auf die Aufsteighilfe und bewegen Sie das Pferd mithilfe einer Fahne leicht nach rechts und nach links. Hat es seine Position neben Ihnen eingenommen, hören Sie damit auf und streicheln es.

Bewegen Sie die Fahne, ohne dass sich das Pferd mitbewegt, hat es die Position neben Ihnen als angenehmste angenommen.

Mit der Aufteighilfe können Sie auch ein Bein auf den Pferderücken legen: eine effiziente Desinsibilisierungsübung zum Zeitpunkt des Aufsteigens!
Sie können diese Arbeit auch mit der Fahne unterstützen.

Bevor Sie das Pferd satteln, haben Sie die Möglichekit erstmal nur mit der Unterlage zu arbeiten, bis Sie sicher sind, dass Sie die Unterlage auf seinen Rücken legen können, ohne dass sich das Pferd bewegt.

Ist das Pferd zu groß, können Sie mithilfe eines Hindernisses Vorbereitungsarbeit mit der Aufteighilfe leisten, indem Sie ein Bein auf seinen Rücken legen.

IV- Satteln und aufsteigen

Zunächst ist es wichtig, das Pferd mit "Höflichkeit" zu satteln und nicht wie ein Mähdrescher einfach drauflos.

Persönlich pfelge ich den Sattelgurt dreimal nachzustellen, bevor ich aufsteige. Vor jeder Nachstellung, lasse ich die Pferde kurz traben und die Jungen sogar galoppieren.

Das Nachstellen des Sattelgurtes, wenn man bereits im Sattel sitzt, birgt eine gewisse Gefahr, deshlab sollte der Gurt korrekt geschnallt sein, bevor man auf das Pferd steigt. Zudem ist es empfhlenswert sicherzustellen, dass das Pferd den Sattel akzeptiert, auch wenn man den Steigbügel darunter manövriert.
Durch das Zaumzeug ziehe ich zwei Zügel, verwende aber meist nur eines, ich verlange dann eine leichte Beugehaltung.

Das Pferd darf aber natürlich nicht zu stark gebeugt sein, damit es das Gleichgewicht nicht verliert, aber genug, damit es auf Augenhöhe ist.

Zunächst setze ich nur die Fußspitze in den Steigbügel, um ihn geggebenenfalls rasch wieder auf den Boden setzen zu können. Mein Körper ist dem Kopf des Pferdes zugewandt, meine andere Hand auf dem Knopf.

Ziel ist es zunächst, sich auf jeden Steigbügel hochzuziehen. Während ich mich aufrichte, drücke ich mein Knie gegen den Sattel, und nicht gegen den Bauch des Pferdes.

V- Seitliches Aufsteigen

Wozu eine Aufsteighilfe?

Eine Aufsteighilfe verhindert, eine zu starke Belastung auf den Widerrist und schützt somit die Rückenmuskulatur des Pferdes. Ich versuche auch beidseitig aufzusteigen, links wie rechts. Wenn Sie falsch aufsteigen und die Aufsteighilfe zu einem Problem wird, dann dürfen Sie sich nicht wundern, wenn das Pferd nicht stillsteht.

VI- Auch das Absteigen will gelernt sein

Auch beim Absteigen versuche ich, das Pferd stillzuhalten. Ich nehme nur einen Zügel, neige das Pferd leicht auf die Seite, an der ich absteigen möchte.

So stelle ich sicher, freie Sicht auf das Auge des Pferdes zu haben, was bedeutet, dass es mich ebenfalls sieht und nicht überrascht ist, wenn ich plötzlich seitlich in sein Blickfeld komme.

Wenn ich soweit bin, werfe ich mein Bein über den Pferderücken und verweile kurz im Steigbügel, bevor ich dann entlang der Seite des Pferdes absteige. Ich nehme den Fuß aus dem Steigbügel und stelle mich neben das Pferd hin.

Bewegt es sich, wenn ich absteige, dann steige ich wieder in den Sattel und wiederholde die Übung.

Achtung auf die Füße!

Bei jungen Pferden oder solchen, die Probleme mit dem Aufsteigen haben, sehe ich mir zunächst die Position der Füße an.

Weisen die Hinterbeine einen großen Abstand auf (aus Gleichgewichtsgründen) die Vorderbeine higegen einen geringen, dann steige ich auf. Sind die Beine genau verkehrt herum positioniert, d.h. die Vorderbeine weit auseinander und die Hinterbeine eng zusammen, dann macht sich das Pferd bereit, sich zu bewegen und kann Sie unter Umständen abwerfen.

Ich steige nicht auf. Ich weise es an, sich zu bewegen und wiederhole die Übung…